Die Verwechslungsgefahr von Werkstoffen im Warenein- und ausgang steigt mit der Anzahl ähnlicher Legierungen. Beispielsweise ist es nicht möglich einen kaltverfestigten Stahl und einen wärmebehandelten Stahl mit derselben Zugfestigkeit (siehe Tabelle unten) mittels klassischer Härteprüfung zu unterscheiden. In diesem Fall wird dieselbe Härte gemessen. Dies erhöht das Risiko einer Verwechslung im Betrieb erheblich.
Das Risiko der Werkstoffverwechslung wird in der Praxis minimiert, indem eindeutige Kennungen bei Warenausgang vergeben werden. Diese Kennungen (wie z.B. Farbmarkierungen, QR Code, etc.) schaffen Abhilfe. Treten bei der Kennung Fehler auf, werden unbeabsichtigt falsche Werkstoffe weiterverarbeitet. Zusätzlich werden häufig Stichproben mithilfe der Härteprüfung zur Identifizierung von Werkstoffen durchgeführt.In der folgenden Tabelle sind die Härtewerte, Vergleichszugfestigkeit RIm, Vergleichsdehngrenze RIp0,2 von zwei Stählen mit ähnlicher Härte gezeigt. Die Werte nach Rockwell C gemäß DIN EN ISO 6508 zeigen dieselbe Härte und lassen auf keinen Unterschied in der Festigkeit schließen. Um diese Gefahr zu umgehen und das Risiko von Verwechslungen deutlich zu minimieren, wird das Eindruckverfahren nach DIN SPEC 4864 eingesetzt.
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Vergütungsstahl | Kaltfließpressstahl | |
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Härte HRC | 24-26 | 24-26 |
Vergleichszugfestigkeit RIm [MPa] | 581 | 580 |
Vergleichsdehngrenze RIp0,2 [MPa] | 348 | 522 |
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