Umwertung von Härtewerten in Zugfestigkeit gemäß DIN EN ISO 18265
Die Härteumwertung in Zugfestigkeit basiert auf einer positiven Korrelation gemäß der DIN EN ISO 18625. Grundsätzlich beschreibt die Härte den mechanischen Widerstand, den ein Werkstoff dem Eindringen eines härteren Prüfkörpers entgegensetzt. Dagegen beschreibt die Zugfestigkeit die maximale mechanische Zugspannung einer gezogenen Probe. Unter gewissen Randbedingungen korreliert nun die Zugfestigkeit eines Werkstoffes mit seiner Härte. In der Praxis ist dies ein geeignetes und häufiges Mittel zur günstigen, schnellen und zerstörungsarmen Bestimmung bzw. Abschätzung der Zugfestigkeit.Umwertung von Härte in Zugfestigkeit
Hier sind in erster Linie folgende Stähle zu nennen, bei denen die positive Korrelation gesichert wurde: Solch eine Umwertung ist in der Praxis oft hilfreich, wenn entsprechende Zugproben zur Ermittlung der Zugfestigkeit aus Bauteilen nicht entnommen werden können. Dieser Fall tritt häufig ein, wenn beispielsweise ambulant geprüft wird, kleinere Teile untersucht oder Festigkeitsverläufe in Teilen charakterisiert werden sollen. Solch eine Umwertung ist jedoch einer gewissen Streubreite unterworfen. In Ringversuchen zur Umwertung von Härtewerten in Zugfestigkeit des VDEh (Vereins Deutscher Eisenhüttenleute) ergaben sich laut der DIN EN ISO 18265 beispielsweise Streubreiten von +-25 HV 10 bzw. +-85 N/mm2 aus ca. 700 Messwerten.Wichtig bei der Verwendung der Umwertungstabellen ist die korrekte Auswahl der jeweiligen Tabelle bezüglich Stahlsorte und entsprechender Wärmebehandlung. Der Grund liegt in der werkstoffspezifischen, empirisch hergeleiteten Korrelation. Verwechselt man die Tabelle mit dem umzuwertenden Härtewert eines Werkstoffes, führt dies zu erhöhten Abweichungen bezüglich der umgewerteten Zugfestigkeit.